Wir retten mal wieder, was zu retten ist! Nachdem ich es die letzten 2 mal nicht geschafft habe, bin ich nun endlich mal wieder dabei! Eigentlich ja ein Muss für mich bei dem Thema, das diesen Monat dran ist – wir retten nämlich dieses Mal Brot oder Brötchen!
Im Frühjahr 2014 fing alles ganz harmlos an, nämlich mit der Rettung eines Liptauers. Sina von giftigeblonde bekam einen Link zu einem Liptauer-Rezept geschickt, dessen Zutatenliste sie erschauern lies. Sie schickte den Link an eine andere Bloggerin, nämlich an Susi von turbohausfrau weiter – und die Idee war geboren: den guten alten Liptauer mit natürlichen Zutaten zu retten. Mittlerweile hat sich eine immer größer werdende Gruppe von BloggerInnnen gebildet und alle retten was zu retten ist – nämlich leckere Rezepte, die frei von industriell gefertigten Produkten und so richtig von Grund auf selbst gemacht sind.
Seit kurzem gibt es uns auch mit einer eigenen Seite bei facebook!
Für die Rettung habe ich mir ein ganz besonderes Brot ausgedacht – ein Weizensauerteig-Brot mit einem Brühstück aus Kürbiskernen und Altbrot und mit saftigen Karotten, Joghurt und meinem heiß geliebten Lievito Madre. Es ist einfach nur köstlich geworden! Wunderbar fluffig mit Biss!
Zutaten für 1 großes oder 2 kleine Brote
Weizen-Sauerteig
- 100 g Weizenmehl 1050
- 100 g Wasser
- 20 g ASG Weizensauer
Alle Zutaten vermischen und 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.
Hefevorteig
- 100 g Wasser
- 110 g Weizenmehl 550
- 4 g frische Hefe
Die Hefe im Wasser auflösen und das Mehl untermischen. Den Teig bei Raumtemperatur 12-14 Stunden gehen lassen.
Brühstück
- 40 g Kürbiskerne
- 50 g trockenes Altbrot in kleine Würfel geschnitten
- 215 g Wasser
Die Kürbiskerne in einer Pfanne trocken anrösten. Mit den Altbrotwürfeln mischen.
Mit dem kochenden Wasser übergießen. 2 Stunden abkühlen lassen, dabei immer wieder mit einem Esslöffel umrühren, damit das Brot breiig wird.
Hauptteig
- Hefevorteig
- Weizensauerteig
- Brühstück
- 200 g Weizenmehl 550
- 50 g Weizenvollkornmehl
- 100 g Roggenmehl 997
- 100 g Karotten geschält
- 75 g griechischer Joghurt (oder anderer)
- 80 g Lievito Madre, aufgefrischt und über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen – Anleitung hier (wer keinen hat, nimmt einfach mehr Hefe)
- (5 g Hefe, falls kein Lievito Madre vorhanden ist)
- 14 g Salz
- 2 TL Zuckerrübensirup
- 2 EL Kürbiskernöl
Zubereitung in der Teigmaschine
Die Karotten fein raspeln. Mit allen anderen Zutaten in die Schüssel der Teigmaschine geben und 5 Minuten auf kleinster Stufe vermischen. Weitere 5 Minuten auf mittlerer Stufe kneten.
Zubereitung im Thermomix
Karotten dritteln und in den Topf geben. Auf Stufe 6 / 3 Sekunden fein raspeln. Weizensauerteig, Hefevorteig,, Joghurt, Lievito Madre, Salz,Zuckerrübensirup und Kürbiskernöl in den Topf geben und 1 Minute / Stufe 4 vermischen. Das Mehl und Brühstück in den Topf geben und 3 Minuten / Teigstufe kneten.
♥♥♥
Den Teig auf ein mit Mehl bestäubtes Backbrett geben und ein paar mal falten, rundwirken und 1 Stunde abgedeckt gehen lassen. Nach 30 Minuten nochmal falten und rundwirken.
Den Teig nochmal falten und langwirken. In einen länglichen Gärkorb (der Teig reicht für einen großen oder 2 kleine Gärkörbe) mit dem Schluss nach unten legen.
Mit Mehl bestäuben und nochmal 90 Minuten gehen lassen. Vorsichtig auf ein mit Backfolie ausgelegtes Backblech geben. Nicht einschneiden, es reißt von alleine auf!
Bei 250 Grad 30 Minuten backen, dann den Backofen auf 200 Grad runterstellen und weitere 25 Minuten backen. Gleich beim Einschießen den Backofen schwaden. Nach 10 Minuten den Backofen kurz öffnen, damit der Dampf abziehen kann.
Weitere leckere Brote zum Nachbacken von meinen lieben Mit-RetterInnen findet ihr hier:
Hallo Valesa, ich habe schon mehrere Brote aus deiner Backstube nach gebacken, aber dieses Brot ist der Oberknaller. Das Nächste ist schon in Arbeit. Vielen Dank für die tollen Rezepte und die Mühe, die du in diesen Blog steckst.
Herzliche Grüße Gisi
Das freut mich sehr, liebe Gisi! Ganz lieben Dank und viele Grüße Valesa
Pingback: Kartoffelbreibrot mit Möhrenraspel – lanisleckerecke.de
Liebe Valesa, im rezept oben steht einmal Weizensauerteig und dann weiter unten Roggensauerteig. Was nehme ich am besten?
Heute mit Weizensauerteig gemacht und dazu ein kleine Zuchini und Walnusskerne, super leccker und halbes Brot ist schon aufgegessen.
Sorry, hab es berichtigt, war ein Schreibfehler… Weizensauerteig! LG Valesa
Oh wow, sieht das super aus das Brot! ♥ Ich glaub ich muss echt mal langsam das Thema Lievito Madre angehen! 😉
Lievito Madre
Liebe Klaudia, vielen Dank! Lievito kann ich dir sehr empfehlen, der ist wirklich super! LG Valesa
Das Brot sieht ja wirklich köstlich aus. So eine Krume und Kruste sucht man oft beim Bäcker und bekommt sie ganz sicher nicht 🙂
Vielen lieben Dank, das ist ja mal ein Kompliment – freu… 🙂 LG Valesa
Wenn ich das richtig gelesen habe, bäckst du sehr oft selber Brot. Ich war nämlich sehr erstaunt ,dass du dich an so ein kompliziertes Brot getraut hast. Ich backe auch gern mit Sauerteig und kenne das mit der langen Gehzeit und den Vorteigen. Aber ganz so aufwendig wollte ich noch nicht backen. jedenfalls sieht das Brot super aus und hat eine super schöne Porung. Wenn ich viel Geduld habe, wage ich mich mal ran.
Gruß Katrin
Ja, Katrin, ich backe unser ganzes Brot, Brötchen etc. seit Jahren selbst, die Übung macht es…. ich habe mich am Anfang auch etwas schwer getan, mit den ganzen Vorteigen – aber es wird so einfach viel besser und bleibt auch länger frisch… LG Valesa
Was für ein tolles Brot. Ich liebe Karotten oder Kartoffeln im Brot, das macht es so schön saftig – und das über Tage hinweg. Mir gefällt die Idee das Altbrot mit verarbeitet wird, denn ein, zwei, drei Scheiben hat man oft ja mal noch übrig.
Gruß,
Alexandra
Vielen Dank liebe Alexandra! Ich mag das auch sehr gerne mit den Karotten! Man schmeckt sie ja eigentlich nicht wirklich, aber das Brot ist wirklich saftiger. Aauch mit Kartoffeln oder auch Kartoffelpüree mache ich oft Brot oder Brötchen! Liebe Grüße Valesa
Ui, da gebe ich meinen Vorrednern recht…das liest sich ganz schön kompliziert. Ich habe schon länger das Bestreben, mich mal in die ganzen Vorteige und Ansätze einzulesen und habe auch zwei gute Bücher dazu…aber irgendwie fehlte es mir da bisher an Zeit!
Dein Brot sieht aber wirklich toll aus. Auch wenn ich Möhren nach wie vor misstraue, egal in welchen Gebäcken! 😀
Liebe Grüße!
Die Möhren schmeckt man eigentlich gar nicht, sie machen das Brot nur saftiger! Ich mache fast alle Brote und Brötchen mit so Vorteigen und finde es gar nicht so arg… aber ich backe auch schon seit Jahren alles selbst, da wird das irgendwann Routine! LG Valesa
Möhren im Brot sind nicht so meins, komisch zwar- aussehen tut dein Brot jedenfalls supergut, ich werd mich davon inspirieren lassen!
Vielen Dank Anna! LG Valesa
Deine Brot schauen immer so toll aus, dass ich jedes Mal staune! Ich glaube, du stehst einem Bäcker nicht um viel nach. Meine Hochachtung!
Ganz lieben Dank für die Blumen! Das macht einfach die Übung, ich backe bereits seit 3 Jahren unser ganzes Brot und Brötchen selbst! Ich finde aber auch alle anderen Beiträge toll und echt beachtlich, was auch die Nichtvielbäcker hinbekommen haben!
Sieht wow aus! Kompliment! Meine Mädels stehen gerade auf Möhrenbrot (vom Bäcker…) Auch wenn ich mich jetzt als Banause oute und für Lievito Madre erst mal google fragen musste. Muss man den selber ansetzen oder bekommt man das irgendwo? Was ist denn Deine Alternative, wenn mal nicht zur Hand?
Vielen Dank Rike! Wenn du selbst viel bäckst, lohnt sich das Ansetzen auf alle Fälle! Wie das geht, findest du auf meiner Startseite unter „Brotbacken – Rezepte, Basic und Knowhow“, es dauert zwar, aber es lohnt sich so was von…. Du brauchst viel weniger Hefe und das Brot geht einfach besser auf und wird auch geschmacklich besser! Alternativ kannst du einfach mehr Hefe verwenden! LG Valesa
das sieht ja mega aus! mir wäre es, glaube ich, ein bissl zu aufwendig. aber mit etwas mehr routine ein tolles brot. die karotte macht es sicher richtig saftig, die kerne schön herzhaft. klasse! und tolle fotos!
Vielen Dank! Ich finde es gar nicht so aufwändig, da ich die meisten Brote mit diesen Vorteigen mache! LG Valesa
Puh, das sieht richtig nach Profi aus, dein Brot … Und die Anleitung liest sich auch so!
Aber Herausforderungen soll man ja bekanntlich annehmen, nicht wahr? 😉
Liebe Grüße vom Mädel!
Genau, liebes Mädel vom Lande! Auch ich habe irgendwann mal ganz klein angefangen und mit diesen Herausforderungen gestellt! Ich danke dir! Liebe Grüße Valesa
Hallo,
das Brot sieht seeeehr lecker aus. Werde es nächste Woche mal nachbacken, weil wir gerne Brote mit Karotten und (Kürbis)kernen mögen.
Bezieht sich die Backzeit auf 2 kleine Brote oder 1 großes Brot?
In der Zutatenliste für den Hauptteig hat sich ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen.
Da der Sauerteig mit Weizenmehl und Weizen-ASG angesetzt wird, müsste es doch heißen Weizensauerteig?
Liebe Grüße
Petra
Du hast Recht, Petra! Vielen Dank, habe es korrigiert! Was man sich da manchmal so zurecht schreibt! Die Backzeit bleibt eigentlich relativ gleich, egal ob es ein großes oder 2 kleine sind, das passt so bei beiden! LG Valesa
Wie cool, altes Brot verwenden um neues Brot herzustellen. Nichts wird schlecht – super Sache. Ich als Brotbackanfängerin muss mich an Brühstück & Co erstmal herantasten; wenn mir deine Variante mit Karotte und Kürbiskernen gelingen würde, wäre das ein Ritterschlag 🙂 Lg, Miriam
Vielen Dank liebe Miriam! Ist alles gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Übung macht es und die habe ich schon ein paar Jährchen! LG Valesa
Dieses Brot sieht wirklich fantastisch aus und ich finde die Verwertung von alten Brotresten super. Allerdings ist es auch das beste Beispiel warum viele Leute Angst davor haben selber Brot zu backen. Vor- und Hauptteig, Anstellgut (ASG), Brühstück … Das ist für jemanden der so gar nicht im Thema ist wahrscheinlich reinste Quantentheorie 😉 Glücklicherweise verstehe ich, was du da gemacht hast und speicher mir das Brot mal ab. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit für mich mal (ich mag ehrlicherweise soviel Vorplanung nicht, bei mir soll das Brot am liebsten morgens angesetzt und abends fertig sein…).
LG Jette
Ja, das habe ich ehrlich gesagt gar nicht bedacht! Ich backe ja mein ganzes Brot, Brötchen etc. selbst und mache das seit Jahren so! Letzte Woche habe ich mir aber nun endlich auch mal einen gusseisernen Topf gekauft und werde auch mal versuchen, ganz schnelles und einfaches Brot zu backen. Ich finde das mit den Vorteigen ganz einfach und gar nicht so aufwändig! Ich backe alle 2 Wochen c. 10-12 Brote und setze alles am Tag vorher an, das geht dann eigentlich ganz schnell und auch am Backtag schnell! LG Valesa
Können wir uns mal irgendwo zum gemeinsamen Backen treffen. Ich glaube, hier kapituliere ich… Obwohl das Brot sooo lecker aussieht.
Liebe Britta, bitte nicht kapitulieren! Ich backe ja schon seit Jahren alles selbst und habe auch irgendwann mal damit angefangen… meine ersten Brote waren ehrlich gesagt katastrphal! Es ist gar nicht so schwer, wie es ausschaut! Wenn du nicht zu weit weg wohnst, könnten wir das tatsächlich auch gerne mal machen – gemeinsam backen! LG Valesa
Also, ich wohne in Soest – zwischen Dortmund und Paderborn.
Das ist dann leider doch etwas zu weit weg, ich lebe in der Nähe von Heidelberg! 🙁 Liebe Grüße Valesa
einfach nur wow!!!! Wie immer sind deine Brote richtige Profibrote und das meine ich im positiven Sinn!
Das mit dem Altbrot ist eine super Idee, oft hat man ja ein paar Scheiben übrig, und so kann es auch sinnvoll gebraucht werden!
lg. Sina
Und danke dass du wieder mal die Entstehung der REttungstruppe thematisiert,..freut mich sehr!
Sehr gerne Sina! Wenn es euch nicht gäbe, gäbe es die Truppe ja auch nicht! Von daher werde ich das auch weiterhin tun! Ich backe sehr gerne mit Altbrot, da wir zumindest immer den Anschnitt und das Ende übrig haben, das mag nämlich bei uns keiner! Einen Teil verwerte ich zu Paniermehl und den Rest verbacke ich! LG Valesa
Das sieht aber zum Reinbeissen aus 🙂 .
Das ist dir super gelungen!!
LG Wilma
Vielen Dank Wilma! 🙂 Liebe Grüße Valesa
Das ist ja schon ein bisschen was für Geübtere, aber ich werde mich dran trauen! Sieht zu gut aus!
Ist aber nicht schwer und es lohnt sich…. LG Valesa
Hallo,
das sieht wieder richtig lecker und knusprig aus
Liebe Grüße
Tanja
Vielen Dank liebe Tanja! Ich habe leider gerade eben beim Frühstück das letzte Stückchen gegessen, muss ich bald wieder backen! LG Valesa