Rindsrouladen mit Lauch in Rotwein-Balsamicosoße

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Rinderrouladen mache ich, seit ich einen Slowcooker habe, nur noch darin. Sie schmurgeln dann ganz langsam bei 75 Grad über 9 Stunden vor sich hin und werden dadurch unvergleichbar gut. Sie trocknen durch diese Garmethode weniger aus und der Geschmack ist einfach viel besser.

Ich bin seit 2 Jahren glückliche Besitzerin eines Slowcookers. Ein Slowcooker ist ein Schongarer, der Lebensmittel über lange Zeit mit niedrigen Temperaturen gart. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut das funktioniert und wie verschiedene Zutaten auf den Punkt gegart sind. Wenn ich beispielsweise ein Rindergulasch mit Gemüse mache und alles zusammen in dem Topf gare, hat das Gemüse nach 8 Stunden noch leichten Biss, ist nicht verkocht und das Fleisch ist butterweich.

Praktisch an so einem Slowcooker ist, dass ich das Essen Stunden vorher vorbereiten kann und es ohne Aufsicht den ganzen Tag vor sich hin gart. In den USA hat fast jeder Haushalt einen Crockpot, wie der Slowcooker auch genannt wird. Das Abendessen wird morgens vorbereitet und ist fertig, wenn man von der Arbeit kommt. Zudem bleiben die Vitamine weitgehend erhalten und Gewürze und Aromen können in die Zutaten einziehen. In den USA wird jedoch meiner Meinung nach viel zu viel mit fertigen Zutaten im Slowcooker gekocht. Daher gibt es leider nicht all zu viel gute englische Rezepte im Netz. Ich habe ihn mir gekauft, weil er die Lebensmittel schonender gart und das meiner Meinung nach gesünder ist. Wenn man gesund kochen möchte, ist es aber auch wichtig, gesunde Lebensmittel ohne irgendwelche Zusatzstoffe etc. zu verwenden. Daher versuche ich solche Zutaten beim Kochen grundsätzlich zu vermeiden. Abgesehen davon schmecken viele Gerichte einfach besser. Ich habe bereits in den letzten Jahren viele Fleischgerichte bei Niedrigtemperatur im Backofen gegart und da durchweg positive Erfahrungen gemacht.

Klassische Rindsrouladen werden ja mit Gurken und Speck gefüllt – was ich noch nie gemocht habe. Ich mache sie daher immer mal wieder anders – dieses Mal mit gebratenem Lauch, Zwiebeln, Speck, Petersilie und Apfelwürfelchen. Als Soßengrundlage habe ich einen guten Rotwein, einen noch besseren dunklen Balsamico, meinen selbstgemachten Rinderfond und ein paar Gewürze genommen. Die Soße ist super lecker geworden!

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Zutaten für 4-6 Personen

  • 2-3 TL Senf Maille a la Provence oder anderer guter Senf
  • 2-3 TL Tomatenmark
  • 2 Stangen Lauch
  • 1/2 TL Zitronenschale
  • 1 EL Petersilie
  • 2 große Zwiebeln
  • 1/2 Apfel
  • 70 g Speckwürfel
  • 6 Rinderrouladen
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Karotte
  • 2 Tomaten
  • Olivenöl
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Knoblauchpaste selbstgemacht (Rezept hier) oder 3 Knoblauchzehen
  • 300 ml Rotwein
  • 40 ml dunkler guter Balsamicoessig
  • 300 ml Rinderfond selbstgemacht (Rezept hier) oder gekauften
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL mediterrane Gemüsebrühe selbstgemacht (Rezept hier) oder andere Gemüsebrühe
  • 2 TL Tomatensoßen-Gewürzmischung selbstgemacht (Rezept hier) oder mehr Gemüsebrühe/Rinderbrühe
  • 1 TL Thymian
  • 1 TL Steinpilzpulver (gemahlene getrocknete Steinpilze – kann auch weggelassen werden)
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • etwas Soßenbinder
  • 70 ml Sahne

 

1 Stange Lauch in feine Ringe schneiden. 1 Zwiebel fein würfeln. Beides zusammen mit dem Speck in Olivenöl andünsten, salzen und pfeffern. Petersilie feinhacken und untermischen. Zitronenschale und geschälten und fein gehackten Apfel untermischen. Abkühlen lassen.

Die Rouladen salzen und pfeffern. Mit Paprikasenf und Tomatenmark bestreichen. Die Lauchmischung gleichmäßig darauf verteilen.

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Die Rouladen aufrollen und feststecken.

Zubereitung im Topf / Pfanne

In Olivenöl von allen Seiten scharf anbraten. Zwiebel, Lauch und Karotte in Stücke schneiden und einige Minuten mitbraten. Tomaten vierteln und dazugeben. Zucker, Tomatenmark und Knoblauch in den Topf geben, kurz mitrösten und mit dem Wein  und Balsamicoessig ablöschen. Den Rinderfond zugießen, Lorbeerblatt zufügen. Gemüsebrühe, Thymian, Steinpilzpulver und Tomatensoßen-Gewürzmischung zugeben und alles 2 Stunden mit geschlossenem Deckel garen.

Die Rouladen aus der Soße nehmen und warmhalten. Die Soße durch einen feinen Sieb passieren und auf dem Herd nochmal aufkochen. Alternativ kann auch das Lorbeerblatt rausgenommen und die Soße püriert werden, dann ist sie gleich angedickt. Falls notwendig binden. Mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken. Sahne unterrühren. Die Rouladen wieder in die Soße legen und noch 5 Minuten darin ziehen lassen.

Zubereitung im Slowcooker

Den Slowcooker auf 20 Minuten / Fry 180 Grad einstellen. Die Rouladen in Olivenöl von allen Seiten scharf anbraten (wer keine Anbratfunktion hat, kann die Rouladen und das Gemüse in einer Pfanne auf dem Herd anbraten  und dann in den Slowcooker geben – wegen den Röststoffen!). Rausnehmen. Zwiebel, Lauch und Karotte in Stücke schneiden und einige Minuten braten, bis sie etwas Farbe annehmen. Tomaten vierteln und dazugeben. Zucker, Tomatenmark und Knoblauch in den Topf geben, kurz mitrösten und mit dem Wein und Balsamico ablöschen. Den Rinderfond zugießen, Lorbeerblatt zufügen. Gemüsebrühe, Thymian, Steinpilzpulver und Tomatensoßen-Gewürzmischung zugeben.

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Auf Fry 180 Grad einmal aufkochen. Dann den Topf auf Slowcook / 9 Stunden / 75 Grad bzw. Low einstellen.

Die Rouladen aus der Soße nehmen und warmhalten. Die Soße durch einen feinen Sieb passieren und in einem Topf auf dem Herd aufkochen. 20-30 Minuten einkochen. Alternativ kann auch das Lorbeerblatt rausgenommen und die Soße püriert werden, dann ist sie gleich angedickt. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Falls nötig mit Soßenbinder andicken und die Sahne unterrühren. Rouladen wieder in die Soße geben.

Bei uns gabs dazu Kartoffel-Süßkartoffelstampf, in Butter geschwenkten Rosenkohl und Salat!

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4 Kommentare

  1. Christian

    Schaut herrlich aus! Kannst du mir eine Empfehlung bezüglich Slowcooker geben, welchen hast du?

    • Vielen Dank, Christian! Eine Empfehlung ist schwierig, weil es mittlerweile so viele Slowcooker gibt. Das kommt immer auf deine Bedürfnisse an, welche Größe du brauchst, ob du Zusatzfunktionen möchtest etc.! Es gibt reine Slowcooker, in denen du nur kochen kannst, dann welche, in denen du auch braten kannst, also höhere Temperaturen einstellen kannst. Es gibt Komibgeräte, in denen du normal, slow oder Dampfgaren kannst oder sogar schnellkochen und und und…. Ich habe den von Rosenstein & Söhne und bin ganz zufrieden damit. Das einzige Manko was der hat, ist dass die Beschichtung vom Topf nicht so super ist und beim Braten öfter mal was kleben bleibt! LG Valesa

  2. Hartmut Hüpper

    Da bin ich beeindruckt! Die sehen so klasse aus! Liebe Grüße Hartmut

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